Karl-Krekeler-Straße

Lager an der Karl-Krekeler-Straße

Kriegsgefangenenlager Karl-Krekeler-Straße

Typisches Barackenlager mit 25 Wohnbaracken, 8 Waschbaracken, zusätzlich gab es eine Verwaltungs- und eine Sanitätsbaracke. Keinerlei Luftschutzeinrichtungen.

Lage nach Luftbildaufnahme Leverkusen von 1945 (Dokumentation der Bombentreffer durch die alliierten Luftstreitkräfte). Zu der Zeit gab es den Willy-Brandt-Ring noch nicht. Der Friedhof Manfort endete etwa auf Höhe Dresdener Straße, aber die Fläche zwischen Friedhof und Lager wurde schon für die Bestattung von Kriegsopfern genutzt.

Wegbeschreibung

Vom Bunker Carl-Duisberg-Straße fahren wir die C.-D.-Straße in Richtung Süden und biegen dann nach links in die Carl-Rumpff-Straße und an der Einmündung der Christian-Heß-Straße wiederum nach links und fahren diese Straße nach Norden bis zum Willy-Brandt-Ring. Dort biegen wir nach rechts in den Willy-Brandt-Ring. Diesen fahren wir bis zur nächsten Kreuzung und biegen dann links in die Edith-Weyde-Straße und an der nächsten Kreuzung nach rechts in die Fontanestraße, folgen dieser bis zur T–Kreuzung und fahren links bis zum Ende, dann überqueren wir an der Ampel den Willy-Brandt-Ring. Wir fahren bis zur Karl-Krekeler-Straße, biegen nach rechts und fahren bis zur Shell-Tankstelle.

Straßenkarte mit Wegeführung (Rot = Ziel)

Geschichte

Ende 1939 begann man, die ersten Fremdarbeiter in den Industrien und für öffentliche Infrastrukturarbeiten einzusetzen. Diese Menschen lebten in Lagern. Die Lagerinsassen kamen aus Polen, Russland, der Ukraine, Frankreich, Holland sowie anderen Staaten. Die Arbeitsadministration erfolgte über das Arbeitsamt und die IHK der Stadt Leverkusen als Zweigstelle von Köln.

Im Lager Eigenheim lebten ca. 2.400 Personen, davon 1.560 Frauen mit Kindern in 25 Wohnbaracken, 8 Waschbaracken, zusätzlich gab es eine Verwaltungs- und eine Sanitätsbaracke (1). Das Gelände war mit einem hohen Sicherheitszaun umgeben, so dass bei einem Bombenangriff kein Entkommen möglich war. Zahlreiche Lagerbewohner kamen im letzten Kriegsjahr durch Bombardements und Beschädigung der Lager ums Leben. Auf dem Friedhof Manfort wurden 270 Opfer in einem Gräberfeld bestattet.

(1) Dr. F. Graf, Die Fremdarbeiter im Werk Leverkusen 1940-1945, Bayer Archiv 211/3-1

Auf dem Manforter Friedhof befindet sich eine Begräbnis- und Gedenkstädte für diese zu Tode gekommenen Menschen.

Lage des ehemaligen Lagers

 


Audio: Menschen in den Barackensiedlungen

Gedenkstein für die Kriegsgefangenen auf dem Friedhof
Gräberfeld für die Kriegsgefangenen auf dem Friedhof Manfort

Heutige Nutzung

Das Lager bestand bis ca 1958. Ab dieser Zeit Neubau von Wohnhäusern und Straßen in der Gegend und dem Südring, dem späteren Willy-Brandt-Ring.

Bildnachweise

Fotos: © Roland Schaper
Karte: © OpenStreetMap