Katholische Herz-Jesu-Kirche

Die 1930 errichtete Herz-Jesu-Kirche

Die katholische Herz-Jesu-Kirche und der Marktplatz

Die Kirche ist im Stil der Neuen Sachlichkeit mit sparsamem Dekor von dem jungen Architekten (Kölner Uni) und Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie Bernhard Rotterdam aus Langenfeld-Immigrath gestaltet. Ab 1924 errichtete der junge Mann zahlreiche katholische Kirchen im Rheinland, oft in Kooperation mit bekannten Bildhauern. die Pietà schuf Fritz Klimsch, ein Frankfurter Bildhauer des ausgehenden Jugendstils. Der bekannte niederländische Künstler Johann Thorn Prikker gestaltete das Fenster, welches insbesondere bei Sonnenlicht die industriehallenartige Kirche in eine bunte Landschaft in der Tradition der Nouveau Art verwandelt.

 

Video: 3D Animation der Herz-Jesu-Kirche

Wegbeschreibung

Danach gehen wir in die Dönhoffstraße, die am Kreisel parallel zur Kirche abbiegt. Am 1930 errichteten evangelischen Gemeindehaus im Stil der Neuen Sachlichkeit vorbei bis zum Marktplatz, um den es in den zwanziger Jahren eine Vielzahl von Geschäften gab. Die Rückseite des Marktplatzes bildet die massive Front der katholischen Herz-Jesu-Kirche.

Straßenkarte mit Wegeführung (Rot = Ziel)
Das Kirchenkreuz
Der von Fritz Klimsch geschaffene Altar im Stil des ausgehenden Jugendstils

Eine Kirche gestaltet im Stil der neuen Sachlichkeit

Der neu gestaltet Altarraum schafft eine Verbindung zur Gemeinde.

Dort, wo heute die 1929 eingeweihte mächtige Herz-Jesu-Kirche steht, befand sich früher der Wiesdorfer Friedhof. Im Ersten Weltkrieg sah sich die Stadt Wiesdorf gezwungen, eine neue Ruhestätte zu schaffen, da sehr viele Soldaten der Stadt umgekommen waren und die freie Fläche für die Bestattung nicht mehr ausreichte.

1917 erfolgte die Verlegung des Friedhofs nach Manfort an den heutigen Standort. Einige wenige Gräber sind heute noch erhalten, wenn man von der Nobelstaße zwischen den kleinen Geschäften der eingeschossigen flachen Häuserzeile durch ein schmiedeeisernes Tor in einen rechteckigen Hinterhof tritt.

Mitte der zwanziger Jahre wurde die 17,50 Meter hohe und 60 Meter lange massive Kirche im Stil einer Industriehalle errichtet. Der 45 Meter hohe Backstein-Glockenturm gilt als eines der Wahrzeichen von Leverkusen. Der große Zeiger der vergoldeten Uhr hat eine Länge von 2 Metern.

Maria mit Jesus von Fritz Klimsch
Die von Thorn Pirker geschaffenen Fenster und die von Bayer gestiftete Orgel

Ab 1924 errichtete der Architekt Bernhard Rotterdam aus Langenfeld-Immigrath zahlreiche katholische Kirchen im Rheinland, oft in Kooperation mit bekannten Bildhauern. die Pietà schuf in Wiesdorf Fritz Klimsch, ein Frankfurter Bildhauer des ausgehenden Jugendstils. Der bekannte niederländische Künstler Johann Thorn Prikker gestaltete das Fenster, welches insbesondere bei Sonnenlicht die industriehallenartige Kirche in eine bunte Landschaft in der Tradition der Nouveau Art verwandelt. Von außen, insbesondere aus der Perspektive des Marktplatzes, wirkt die Kirche wuchtig mit dem Umfeld eher abweisend verbunden. Von innen führt sie uns eindrucksvoll in die Zeit des ausgehenden Jugendstils und in neue Architekturperspektiven, die neue Sachlichkeit mit gekonnten Blickpunkten in der Pietà und im Fenster verbindet.


Audio: „Nouveau Art“ – deutsche Meister der Moderne in Wiesdorf

 


Auszüge aus der Festschrift [pdf]