Künstler und Kunstvereine

Das offene kunstbegeisterte Interesse in der Stadt korrespondierte mit der Etablierung von Leverkusener Künstlern. Der Maler, Grafiker und Karikaturist Kurt Lorenz arbeitete in seinen Bühnenprojekten häufig mit jungen Leverkusenern zusammen, der Bronzeskulpturen erschaffende Künstler Kurt Arentz begeisterte besonders Kinder mit seinen lebendig wirkenden Menschen und Tierskulpturen. Die beiden verstorbenen überregional bekannten Künstler dieser Zeit sind heute noch im lebendigen Gedächtnis der Leverkusener Bürger.

Bezeichnend ist, dass alle Künstler den Dialog mit Bürgern und Jugendlichen suchten, Kunstunterricht an Schulen gaben, im Rahmen der Ausbildung bei Bayer und Wuppermann Jugendliche durch künstlerische Übungen begeisterten, in Kunstprojekten arbeiteten und sich für ein Kreativhaus der Künstler – dem Künstlerbunker – in Opladen einsetzten.

Zwei Vereine engagierten sich seit Ende der 1970er-Jahre für die Kunst in Leverkusen:

AG Leverkusener Künstler

1978 fand die erste repräsentative und von einem Katalog begleitete Werkschau der Leverkusener Kunstszene im Forum statt. Zeitgleich formierte sich die „Arbeitsgemeinschaft Leverkusener Künstler“ als Berufsverband, der eine künstlerische und wirtschaftliche Basis für die Bildenden Künstlerinnen und Künstler in Leverkusen betrieb. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte 1979.

Auch mit der Unterstützung des damaligen Kulturdezernenten Dr. Schulze-Olden konnten Ausstellungsreihen oder Aktionen wie „Kunst in der Stadt“, „Regionale Kunst im Forum“ oder das Ankaufsprojekt „Artothek“ des Museums Morsbroich etabliert werden. Das Leverkusener Bildhauersymposium oder der „Künstleraustausch“ mit den Leverkusener Partnerstädten Oulu (Finnland) und Schwedt (Brandenburg), das Bildhauersymposium auf dem Gelände der Landesgartenschau 2005 oder die Skulpturenmeile zur Ausrichtung der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 waren weitere spektakuläre Aktionen, die die Stadt mit Skulpturen bereicherte. Früher war die „Galerie am Werk“ an der unteren Hauptstraße ein wichtiges Kommunikationszentrum. Heute gestaltet die AG Leverkusener Künstler Ausstellungen in der „Künstlerbegegnungsstätte Bunker Karlstraße“.

Aktive Skulpturenkünstler, deren Werke wir besprechen, sind Friedel Engstenberg, Lüder Seedorf, Michael Selge. Ehemalige: Odo Rumpf, Lilli Schulz.

Künstlerverein Bunker Karlstraße e.V.

1988 wurde der Künstlerbunker als Leverkusener Kreativquartier in einem ehemaligen Hochbunker gegründet. Derzeit gibt es 18 aktive Künstler, die in dem Haus ihre Ateliers haben. Die Stadt hat zu diesem Zweck für die künstlerische Arbeit angemessene Fenster einbauen lassen und das Haus grundlegend saniert. Im Gebäude befindet sich des Weiteren die Galerie und die Studiobühne sowie in einem flachen Nebengebäude mit separatem Eingang das Junge Theater.

In mehr als 30 Jahren hat sich der Verein über Leverkusen hinaus einen anerkannten Ruf erarbeitet. Die Veranstaltungen zum Tag des offenen Ateliers oder der Kunstnacht sowie die wechselnden Ausstellungen sind beliebte Treffpunkte. Hier kann man den Künstlern live über die Schulter schauen oder mit den Kunstschaffenden in Dialog treten. Der Austausch der Künstler und das Zusammenspiel in gemeinsamen Ausstellungen wird von der Ateliergemeinschaft sehr geschätzt.

Einige der Künstler haben hier schon über 30 Jahre ihr Quartier. Andere sind nachgerückt. Sicherlich haben die Ausstellungsaktionen für junge Künstler in Kooperation mit der Folkwanghochschule Essen zu einem gelungenen Generationenwechsel beigetragen. Inzwischen prägen die Skulpturen, die über 75 Jahre in Leverkusen aufgestellt wurden, das Stadtbild. Viele Skulpturenplätze gehören zu den Leverkusener Lieblingsplätzen.